Düsseldorfer stellen 600 Mini-Hotels für Fernfahrer auf
von Anja Tischendorf
Riesige Übersee-Container, die früher allerlei Waren über die Weltmeere schipperten, verwandeln Düsseldorfer Geschäftsmänner jetzt in Mini-Hotelzimmer für Fernfahrer. „Roatels“ heißen die kleinen Unterkünfte, die bald an Autohöfen, Rastplätzen und Tankstellen in ganz Deutschland stehen sollen.
„Unser erstes ,Roatel' mit vier Zimmern hat gerade bei Cloppenburg aufgemacht, jetzt kommen Kufstein und Magdeburg, 600 weitere folgen in den nächsten drei, vier Jahren“, sagt „Roatel“-Chef Ralf-Peter Kals (52). Sogar Anfragen aus Österreich, Spanien und Frankreich gibt es schon.
Aber was kann die Sieben-Quadratmeter-Bleibe?
BILD guckte sich den Prototypen im Neusser Hafen an. Klein wie ein Kinderzimmer, aber hoch wie eine Altbau-Wohnung ist die Trucker-Bude. Mit Dusche, Waschbecken, Toilette. Sogar Klimaanlage, Flatscreen und Shampoo-Pröbchen gibt es in dem kleinen Design-Wunder. Der Preis: 46 Euro pro Nacht. Gebucht wird mit der App, geöffnet mit dem Handy.
Rund 120 000 Euro kostet es, aus einem Container vier „Roatel“-Zimmer zu machen. Umgebaut werden sie von einem Familienbetrieb in Niedersachsen. „Die Ausstattung ist hochwertig“, sagt Kals: „so gehen die Leute ordentlich damit um, können sich Dank Wohlfühlatmosphäre gut erholen.“
Er hatte die Idee für die „Roatels“, nachdem die EU ein Übernachtungsverbot für Fernfahrer am Wochenende erlassen hat. Heißt: Sie dürfen maximal fünf Nächte pro Woche in ihrer Kabine schlafen, müssen danach für 45 Stunden raus. „Wir sind momentan die Einzigen, die für diesen neuen Markt ein Konzept haben“, sagt Kals‘ Kompagnon Christian Theisen (49).
Die beiden können auch in diesen schwierigen Zeiten ruhig schlafen.
Quelle: BILD (zuletzt abgerufen am 14.01.2021)